Interview

Tanzsport mit Leidenschaft und Herz

Lana (am) – Was vor Jahren mit einer gemeinsamen Leidenschaft begonnen hat, ist nun für Miriam Bagamoro und Karl Pircher zum Lebensinhalt geworden. Inzwischen weitum bekannt, betreiben die beiden in Lana in der neuen Gewerbezone Lanasüd das Tanzstudio Pircher, das sich zur Aufgabe gestellt hat, einerseits das gepflegte Tanzen zu verbreiten, aber vor allem junge Leute zur Ausübung des Tanzsports auf Turnieren zu gewinnen.

Die beiden haben zu Beginn ihrer Tanzlaufbahn selbst sehr gute Resultate auf nationalem und internationalem Parkett eingefahren, unter anderem waren sie Fialisten beim Italienpokal der Professionals Kat. Senior sowohl bei den Standard- als bei den Lateinamerikanischen Tänzen. Sie haben sich bei der Discofox-Weltmeisterschaft in Sarasota (Florida) ins Finale getanzt und haben zwei mal den Vizeweltmeistertitel der Partytänze in Blackpool (GB) nach Südtirol geholt.
Ihre aktive Laubahn haben sie beendet, sie trainieren jedoch immer weiter für Tanzshows und Auftritte aller Art.

Miriam Bagamoro und Karl Pircher sind zudem Ausbilder für Tanzlehrer, Prüfungskomissäre in Discofox, international geprüfte Wertungsrichter und haben ausserdem gemeinsam mit einem Tanzlehrerpaar aus Meran das europaweit erste technische Lehrbuch und verschiedene Videokassetten für Discofox herausgegeben. “Der italienische Tanzlehrerverband A.N.M.B. hat dieses Buch zum Standardwerk seiner Klasse erhoben“, weiß Karl Pircher zu berichten. “Turniere werden auf der Grundlage dieser Aufzeichnungen bewertet“, ergänzt er, der oft selbst als Juror zu Welt- und Europameisterschaften geladen wurde und wird.

“Unsere Stärke liegt auf diesem Gebiet wirft Miriam Bagamoro ein, “und die Erfolge geben uns Recht.“ Im Jahre 2004 schnitten die Athleten des Tanzstudios Pircher mit beachtlichen Leistungen ab: Sieben Italienmeistertitel brachten die durchwegs jungen Tanzpaare aus Foligno bei Rom mit nach Hause.

In der höchsten Leistungsklasse trugen die Sarnerin Manuela Spiess und der Bozner Roland Ausserer den Sieg davon, in der Kategorie der Senioren eroberten Manuela Burger und Ernst Meraner, beide aus Eppan, sowie Stefanie Torggler aus Meran und Christoph Egger aus Lana – beide in unterschiedlichen Wettbewerben – den obersten Stockerlplatz.

Daneben sahnte die Jugend kräftig ab: In der höchsten Klasse für Teilnehmer zwischen 12 und 15 Jahren siegten Anja Grünfelder (Lana) und Alan Botzner (Meran) vor Aurelia Vonmetz (Burgstall) und Alexander Piffer (Tscherms), in der Juniorklasse tiefer gehörte der Stockerlplatz Tamara Holzner (Tscherms) und David Gargitter (Vilpian), in der Klasse 16 bis 18 Jahren Gaby Gufler aus Tscherms und Uli Egger aus Lana sowie Lisa Stricker aus Goldrain und Simon Knoll aus Lana.

„In Discofox sind die Südtiroler Avantgarde in Italien, unsere südlichen Nachbarn sind in dieser Disziplin noch nicht so weit“, versucht Pircher die Erfolge einigermaßen zu relativieren, “dafür sind die Italiener in den Standardtänzen sowie in den lateinamerikanischen Tänzen absolute Weltklasse.“

Aber auch am internationalen Parkett können sich die Ergebnisse der Tänzer aus dem Tanzstudio Pircher sehen lassen. Manuela Spiess und Roland Ausserer belegten bei der Weltmeisterschaft in Olten im Discofox den beachtlichen 7. Rang als bestes italienisches Amateurpaar. Die genannten Gufler/Egger hielten die Fahne des Tanzstudios von Karl Pircher bei der EM in Düsseldorf hoch. Sie erreichten bei hochrangiger Konkurrenz den 8. Platz in der Endabrechnung. Auch mit beachtlichem Erfolg dabei: Marion Knoll aus Lana und Thomas Grüner aus Meran.

Hinter solchen Erfolgen steht vielfach harte und entbehrungsreiche Arbeit. “Die Paare müssen mindestens drei bis vier mal wöchentlich trainieren, um in Übung zu bleiben“, wirft Pircher ein. Viele Tänzer beginnen heute schon im Kindesalter von 6 Jahren über das Spielen, in die Welt der Tänze einzusteigen. Pircher: “Hiphop, Dance 4 Fans und Discofox bereitet den Kindern einen Mords Spaß, für diese Art Rhythmus und Bewegung sind die Kleinen leicht zu gewinnen.“ Wer sich intensiver mit dem Tanzen auseinandersetzt, kommt schon recht bald zu Turnieren.

“Da zählen dann Gefühl für Rhythmus, Technik, Haltung, Paarharmonie und die Ausführung der Figuren für die Punkte“, erklärt Miriam Bagamoro, die sich selbst 2002 mit Karl Pircher ins Finale der Discofox-Weltmeisterschaft in Sarasota (Florida) tanzte.

Miriam Bagamoro und Karl Pircher sind Profis des Tanzens. Wenn sie nicht ihre Athleten bei deren Arbeit unterstützen, bieten sie Tanzkurse für Paare (Standardtänze, natürlich Discofox, lateinamerikanische Tänze und volkstümliche Tänze), Tanz für Singles (u.a. Tanzaerobic, Zumba) und Kinder (Discofox, Hiphop und Videoclipdancing) an. “Wir wollen den Tanzsport nach oben bringen“, wünschen sich die beiden unisono.

Tanzen ist etwas Lebendiges, entwickelt sich ständig weiter. Miriam und Karl möchten daher für ihre Hobby- und Turniertänzer stets die neuesten Trends parat haben. Aus diesem Grunde bilden sie sich immer noch im In- und Ausland mit den besten Meistern des Faches weiter, stehen bleiben gibt es für die Beiden nicht.

“Vielleicht birgt der oder die eine oder andere unbewusst ein Talent zum Tanzen in sich, das es zu entdecken gilt – und gute Tänzer werden schließlich auf jeder Veranstaltung bewundert.